Im Rahmen ihrer Bemühungen durch interkommunale Zusammenarbeit Synergien zu nutzen und damit Einsparungspotenziale zu generieren, bestehen in den Gemeinden Feldkirchen, Ossiach und Steindorf derzeit Überlegungen hinsichtlich einer interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich Wasser unter Aufrechterhaltung der bestehenden hochwertigen Qualität sowie Versorgungssicherheit.
Dabei kann auf Erfahrungswerte aus einer mittlerweile mehr als
40-jährigen Erfolgsgeschichte im Rahmen eines interkommunalen Zusammenarbeitsprojektes auf artverwandtem Terrain zurückgegriffen werden:
Bereits
seit 1964 praktizieren die Gemeinden Feldkirchen, Steindorf, Ossiach, Treffen, Villach sowie in weiterer Folge auch Himmelberg, im Rahmen ihres
Zusammenschlusses zum Wasserverband Ossiacher See ein Modell der interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich der Abwasserentsorgung sowie in Ansätzen bereits der Wasserversorgung, das sich bestens bewährt hat. Durch diese Form der interkommunalen Zusammenarbeit und die daraus resultierende optimale Nutzung von Synergien konnte nicht nur ein reibungsloser Funktionsablauf bei höchster Qualität im Bereich Abwasserentsorgung erreicht werden, sondern ist es auch gelungen, dass die
Abwassergebühren seit über 10 Jahren nicht erhöht werden mussten.
Ein ähnliches Erfolgsmodell könnte auch im Bereich Wasser ins Leben gerufen werden.
Die Vorteile einer interkommunalen Zusammenarbeit liegen auf der Hand:
- Bestmögliche Ausnutzung der vorhandenen Wasserressourcen bzw. der technischen Einrichtungen. Jeder zur Verfügung stehende Kubikmeter Wasser im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit kann in der Verbundwirtschaft genutzt werden, sodass durch etwaige zusätzliche Erlöse die Einnahmenseite verbessert wird.
- Durch eine Zusammenlegung können die Ausgaben reduziert werden, da im Bereich der Verwaltung, EDV, Lizenzgebühren, Bereitschaftsdienst, Fuhrpark, technische Hilfsmittel u. v. m. zweifelsfrei Einsparungs-potenziale vorhanden sind.
- Durch einen qualitativ hochwertigen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst ist eine rund um die Uhr Betreuung, welche speziell in kleineren Gemeinden bis dato nicht gewährleistet werden kann, sichergestellt.
- Langfristig ausgelegte und stabilere Gebührensituation.
- Sicherstellung einer hohen Qualität und einer zuverlässigen Wasserversorgung.
- Möglichkeit zur Vornahme von gemeinsamen Ausschreibungen im Bereich Abwasser/Wasser für die Mitgliedsgemeinden und somit Erzielung von günstigeren Preisen.
- Einheitliche und transparente Vorschreibungen der Wasser- und Abwassergebühren für alle Mitgliedsgemeinden.
Alle diese Vorteile entsprechen zudem den zwingend anzustrebenden Geboten der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit.
Die bisher geführten Gespräche zwischen den Parteien haben nunmehr zu folgenden Grundlagen der gemeinsamen Wasserversorgung geführt:
- Die Trinkwasserquellen bleiben weiterhin im 100-prozentigen Eigentum der jeweiligen Gemeinden (d. h. die Feldkirchner Quellen gehören weiterhin der Stadtgemeinde Feldkirchen, die Steindorfer Quellen der Gemeinde Steindorf und die Ossiacher Quellen der Gemeinde Ossiach).
- Für die Dauer der Mitgliedschaft bei der interkommunalen Wasserversorgung wird dem Wasserverband Ossiacher See lediglich ein Nutzungsrecht an den jeweiligen Quellen eingeräumt.
- Für die Dauer der Mitgliedschaft werden die gesamten Aktiva (z. B. Leitungen, Pumpwerke, Behälter u. a.) und Passiva (d. h. bisher aufgenommene Darlehen der Gemeinden) an den WVO Übertragen und gehen im Falle des Ausscheidens oder etwaigen Auflösung der interkommunalen Zusammenarbeit automatisch wieder in das Eigentum der jeweiligen Gemeinde über.
- Die Gebühren sind im gesamten interkommunalen Versorgungsgebiet gleich. Mit dem derzeitigen Feldkirchner Wasserpreis soll in den gemeinsamen Gemeindeversorgungsbereichen längerfristig das Auslangen gefunden werden.
- Das Mitspracherecht im gemeinsamen "Lenkungsausschuss" richtet sich nach der Größe der jeweiligen Gemeinde und beträgt für Feldkirchen maximal 50%, d. h. es kann kein Beschluss ohne die Zustimmung der Stadtgemeinde getroffen werden.
Ziel dieser interkommunalen Zusammenarbeit ist es, gemeinsam die Ressourcen zu nutzen und den Bürgern beste Trinkwasserqualität zu fairen, leistbaren Konditionen zu bieten und längerfristig zu sichern.